HISTALP

Klimawandel Thematik

Abk.

HISTALP

Themenbereich

Klimawandel, Klimafolgenforschung

Status

laufendes Projekt

HISTALP ist eine Datenbasis in monatlicher Auflösung, die speziell zur Erforschung der Klimavariabilität im komplizierten Terrain Alpen bzw. seinen Randgebieten entwickelt wurde unter Bedachtnahme der dafür unbedingt erforderlichen Qualitätsansprüche:

  • · räumlich ausreichend dichtes Messnetz (je nach der räumlichen Dekorrelation des betrachteten Elementes),
  • · multiple (mehrere Klimaelemente zum erkennen der Wirkungsmechanismen) und ausreichend lange Datensätze (längste Reihen zurück bis 1760)
  • · qualitätsgeprüft in Hinblick auf Inhomogenitäten und Ausreißer


  • Die HISTALP Region. Punkte: vorhandenen Stationen. Dünne Linien: elementspezifische Subregionen Nordwest, Nordost, Südwest und Südost für P01 Luftdruck, T01 Lufttemperatur, R01 Niederschlag, SU1 Sonnenscheindauer, N01 Bewölkung.- Dicke Linie: Regionalisierung als Kompromiss für alle Elemente.

    HISTALP wurde mit dem Klimaschutzpreis 2006 der Österreichischen Hagelversicherung ausgezeichnet! Ausgangssituation Der Großraum Alpen umfasst das Gebiet zwischen 4-19°E und 43-50°N und überdeckt einen Seehöhenbereich zwischen 0 und 4800 m. Seine komplizierte Orographie und seine regional unterschiedlichen Beeinflussungen von Atlantik, Mittelmeer und kontinentalem Osten stellen eine große Herausforderung für Wetter- und Klimaforschung dar. Projektziele Schaffung einer geeigneten Klimadatenbasis für den Großraum Alpen zur Quantifizierung von regionalem Klimawandel, mit Hilfe der längstmöglichen instrumentellen Zeitreihen in räumlich ausreichend hoher Auflösung, sowie homogenisiert und Ausreißer getestet und korrigiert. Methodik Die Methodik ist in der HISTALP Basispublikation: Auer I, Böhm R, Jurkovic A, Lipa W, Orlik A, Potzmann R, Schöner W, Ungersböck M, Matulla C, Briffa K, Jones PD, Efthymiadis D, Brunetti M, Nanni T, Maugeri M, Mercalli L, Mestre O, Moisselin JM, Begert M, Müller-Westermeier G, Kveton V, Bochnicek O, Stastny P, Lapin M, Szalai S, Szentimrey T, Cegnar T, Dolinar M, Gajic-Capka M, Zaninovic K, Majstorovic Z, Nieplova E., 2007: HISTALP – Historical Instrumental Climatological Surface Time Series of the Greater Alpine Region. Int. J. Climatol. 27: 17-46 (2007). Published online in Wiley InterScience (www.interscience.wiley.com) DOI: 10.1002/joc.1377 beschrieben. Abwicklung Die HISTALP Datenbank wurde an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik aufgebaut. Zusatzfinanzierungen zu HISTALP kamen vom FWF Projekt CLIVALP sowie dem EU FP5 Projekt ALP-IMP. Die ZAMG plant, HISTALP auch in Zukunft als qualitäts-orientierte Klima-Monitoring Aktivität weiter zu führen mit den ambitionierten Zielen: laufendes up-date, Erweiterung auf zusätzliche Elemente, Erhöhung der zeitlichen Auflösung.

    Der Erfolg von HISTALP beruht auf der freiwilligen – bislang nicht institutionellen – Zusammenarbeit von mehr als 20 Datenerzeugern (nationale Wetterdienste und regionale Datenzentren). Für Klima- und KlimfolgenforscherInnen besteht die Möglichkeit gegriddete Datensätze verschiedener räumlicher Auflösung verwenden zu können, ohne diese mehr als 20 Datenerzeuger einzeln kontaktieren zu müssen. Ergebnisse Der HISTALP Datensatz: Auszug aus Datenbestand und Metadaten (entdeckte Inhomogenitäten, Outlier, Fehlwerte)
     
  • HISTALP stellt auch eine ideale Datengrundlage für die nationale und internationale Klimafolgenforschung dar. Einige Beispiele der Anwendung von HISTALP Daten außerhalb der unmittelbaren Klimaforschung

    • · Untersuchung über die Zunahme von Schwarzwild: Res. Inst.of Wildlife Ecology, Walter Arnold, 2005: Schwarzwild, Hintergründe einer Explosion (Wild boars: background of an explosion). Austria, Waidwerk 1/2005 8-11
    • · Untersuchungen des Baumwachstums (ein Beispiel für viele): Carrer M, Urbinati C, 2006: Long-term change in the sensitivity of tree-ring growth to climate forcing of Larix decidua (I)
    • · Unterrichtszwecke: Dr. Franco Biondi, Department of Geography, University of Nevada
    • · Untersuchungen an Stalagmiten in österreichischen Höhlen: Boch, R., Spötl, C., Kramers, J.: Das Alter der Stalagmiten im Katerloch (2833/59): Erste Ergebnisse der Uran/Thorium Datierung
    • · Auswirkungen auf den Alpinismus: Studie des Umweltdachverbandes. text.um 1/6.
    • · geplantes EU-FP7-Projekt Flood-Risk-Analysis within a European Network (FloodNet), Prof. Rüdiger Glaser, Freiburg i.B.
    • · als Basis für ein Downscaling der Klimavergangenheit auf zwei konkrete Alpentäler  Quelle: ZAMAG

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