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FORTSETZUNG 9 : Ausgewählte “Nachleseartikel” ausgewählt durch Redaktion www.KLIMAWANDEL.com

Der Klimawandel werde zu Konflikten um Wasser und Nahrungsmittel führen, sagt der Klimaberater der deutschen Kanzlerin Merkel. 500 Mio. Menschen könnten zu Umweltflüchtlingen werden, warnt er.

Wissenschaftler und die Vereinten Nationen haben vor erhöhten Gefahren weltweiter sozialer und politischer Konflikte durch den Klimawandel gewarnt. Der führende deutsche Klimaexperte Hans Joachim Schellnhuber sagte am Montag bei der Weltklimakonferenz in Nusa Dua auf Bali, die fortschreitende Erderwärmung könnte sogar zu einem "globalen Bürgerkrieg" führen.

Der Direktor des UN-Umweltprogramms, Achim Steiner, sagte, die erhöhten Risiken seien auch eine Chance für die internationale Staatengemeinschaft, für globale Lösungen zu kooperieren. Der Kampf gegen den Klimawandel werde auch eine wesentliche Sicherheitspolitik des 21. Jahrhunderts sein.

"Klimapolitik auch Friedenspolitik"

Wegen der Erderwärmung werde es bisher unbekannte Konflikte um Ressourcen wie etwa Wasser oder knapper werdende Nahrungsmittel geben, sagte Schellnhuber, der auch Klimaberater der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist. Auch das Problem von Umweltflüchtlingen werde sich dramatisch verschärfen. Etwa 500 Millionen Menschen könnten dann auf der Flucht sein. "Deshalb sind Klimapolitik und die Minderung von Treibhausgasen auch zugleich Friedenspolitik."

"Bei Konflikten der Zukunft wird es nicht mehr um nationale Armeen gehen, sondern etwa um in sich zerfallende Länder und die Auswirkungen auf andere Länder und Regionen", sagte Schellnhuber. Zu den potenziell gefährdeten Regionen zählten etwa Teile Afrikas, Zentralasiens, Indien, Pakistan, Bangladesch, China, Teile der Karibik und des Golfs von Mexiko oder die Andenregion in Südamerika.

Wasserknappheit wird zu sozialen Krisen führen

So werde die Wasserknappheit in der afrikanischen Sahel-Zone zu verschärften sozialen Krisen führen. Auf dem indischen Subkontinent würden das Schmelzen der Gletscher und Veränderungen des Monsun-Klimas zu Störungen in der Landwirtschaft führen - mit bedrohlichen Folgen für Millionen Menschen und einer möglichen weiteren Destabilisierung der Regierungen in Bangladesch und Pakistan.

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Klimakonferenz: Dramatische Verhandlungen, mageres Ergebnis

Krisen-Diplomatie in Bali brachte nur einen Minimalkonsens zwischen USA, EU und dritter Welt.

Samstag frühmorgens deutete alles auf ein Scheitern des Klimagipfels in Bali hin. Ein ermatteter deutscher Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) schlurfte nach drei Uhr früh über die Gänge des Luxushotels Meliã in Nusa Dua Richtung Zimmer. Auf die Frage, was für den kommenden Tag noch zu erwarten sei: „Das werden wir ja sehen, ob die morgen noch rumzicken oder nicht.“ Sprachs – und ging ins Bett.

Danach dann politisches Drama: Der vorgelegte Entwurf für die „Bali-Roadmap“ für einen neuen Weltklimaschutzvertrag nach Auslaufen des Kyoto-Protokolls im Jahr 2012 war eine herbe Enttäuschung für die Europäer. Vor allem Deutschland hatte stets darauf bestanden, dass das Papier einen klaren Hinweis auf konkrete Reduktionsziele enthält. Das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change – IPCC), das vergangene Woche in Oslo zusammen mit Vizepräsident Al Gore den Nobelpreis erhalten hatte, hält die Reduktion der Kohlendioxid- (CO2)-Emissionen von 25 bis 40 Prozent bis 2020 für notwendig. Der Hinweis auf diesen Wissenschaftler-Konsens fehlt im Hauptdokument und versteckt sich – auf Drängen der USA – in einer Fußnote. Auf dem diplomatischen Parkett dieser Großkonferenz lässt sich der transatlantische Klimakonflikt daran festmachen, dass die USA die wichtigste Forderung der EU in eine Fußnote verbannen.

Feilschen um Formulierungen

Der Graben zwischen den Entwicklungsländern, die im UN-Plenum als G-77 auftreten und den Industrienationen wird in einem weiteren Absatz deutlich, in dem es darum geht, dass auch die Anstrengungen der Entwicklungsländer, ihre Emissionen zu begrenzen, in Zukunft „messbar, meldepflichtig und nachprüfbar“ sein sollen. Das wollen die Industrienationen, die G-77 und vor allem Indien lehnen das ab. Die Industrieländer hätten seit Erfindung der Dampfmaschine im Jahr 1712 CO2 in die Atmosphäre geblasen und trügen eine größere Verantwortung für die Klimaerwärmung als die Entwicklungsländer. Die beiden Streitpunkte bleiben unerledigt, Minister und Delegationen gehen Schlafen. Als nach einer kurzen Nacht um acht Uhr wieder alle versammelt sind, gehen die Emotionen weiter hoch.

Der Schachzug der Inder

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon reist an, um in letzter Sekunde zu intervenieren, die EU-Vertreter sind mit jeder Lösung zufrieden, nur um die Konferenz zu retten, doch nun liegen die USA mit der Gruppe der Entwicklungsländer im Clinch. Indien hatte in einem gefinkelten Schachzug die Satzstellung im Textentwurf geändert: Nun sollten nicht mehr die Emissionen der Entwicklungsländer „messbar, meldepflichtig und nachprüfbar“ sein, sondern der Technologietransfer und finanzielle Hilfen der Industriestaaten. Die Unterhändlerin von US-Präsident George W. Bush lehnt dies strikt ab. Daraufhin: Buhrufe – die Klimakonferenz in Bali steht am Rande des Kollaps.

USA lenkt in letzter Sekunde ein

Überraschend wünscht US-Verhandlerin Dobriansky nochmals zu sprechen: Die USA seien nun bereit, konkrete, „in Zahlen gegossene Emissionsziele“ zu akzeptieren. Die USA, so Dobriansky, will der „Bali Roadmap“ nicht im Wege stehen. Es dauert einen Augenblick, bis dem Delegierten dämmert, dass der Durchbruch erreicht ist.

Allerdings ist am Ende keiner zufrieden: Verbindliche Reduktionsziele, wie sie die EU erhofft hatte, sind weiter in einer Fußnote der nichtbindenden Präambel des Papiers versteckt, Länder, deren CO2-Emissionen dramatisch steigen, wie etwa China oder Indien werden auch in der „Bali Roadmap“ nicht auf dramatische CO2-Emissionskürzungen verpflichtet.

Es ist im Haupttext lediglich von notwendigen „tiefen Einschnitten“ in den CO2-Emissionen die Rede. Ein weiteres Alarmsignal: Das Weiße Haus distanzierte sich Sonntag früh von dem Papier, das zuerst in einer schriftlichen Stellungnahme noch als „recht positiv“ bezeichnet worden war.

Die EU ist froh darüber, dass nun alle an Bord sind und man sich darauf einigen konnte, bis zur Weltklimakonferenz in Kopenhagen im Jahr 2009 zu einem Ergebnis zu gelangen. Umweltminister Josef Pröll: „Nach dieser Konferenz ist klar, der internationale Klimaschutz ist ein Komapatient auf der Intensivstation“. Zwar sei verhindert worden, dass die Maschinen gestoppt werden, es falle aber doch schwer, „dieses Ergebnis als Erfolg zu verkaufen“.

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Soll es künftig Obergrenzen bei den Emissionen von Treibhausgasen auch für Entwicklungsländer geben?

8885 Kilometer südlich von Wien ist der Klimawandel deutlich spürbar und bedroht die Existenz der Menschen. „Seit 2000 klettern die Temperaturen kontinuierlich nach oben. In diesem Jahr aber war es wärmer als jemals zuvor. Das ist nicht das übliche saisonale Wetter. Der Regen bleibt aus, in der extremen Hitze verdörrt der gerade auskeimende Mais“, erzählt der „World-Vision“-Mitarbeiter Wonderboy Kuhmalo aus Swasiland gestern, Donnerstag, bei einer Pressekonferenz im Café Landtmann.

Die Ernte, so Kuhmalo sei – vor allem in Folge des Wassermangels – um 80 Prozent zurückgegangen. Der ebenfalls bei der Pressekonferenz anwesende „World Vision“ Swasiland-Mitarbeiter Bongani Msibi: „Von der Weltklimakonferenz in Bali erwarten wir einen Entwicklungsplan für das südliche Afrika. Denn wir erleiden die Klima-Folgen im ganzen Land.“

CO2-Reduktion um 40 Prozent?

Der Klimawandel rückt bei vielen humanitären Organisationen ins Zentrum: Der Weltentwicklungsbericht 2007 ist dem Thema gewidmet, in dem Papier der Weltentwicklungsorganisation UNDP wird gefordert, dass die weiter entwickelten Länder ihre internationale Hilfe erhöhen, „um weniger entwickelten Ländern dabei zu helfen, sich den Auswirkungen anzupassen, die gefährdete Bevölkerungsteile dort bereits zu spüren bekommen.“ Außerdem müssten die wohlhabenden Länder einschneidende Senkungen der Emissionen vornehmen und sich damit „ihrer Verantwortung für die Emissionen der Vergangenheit stellen“, so der Text des UNDP-Papiers.

Bernhard Obermayr, Klima-Experte bei Greenpeace und Delegierter bei der Klimakonferenz auf Bali, berichtet der „Presse“ am Telefon: „Indien hat sich zum Sprecher einer Gruppe von Entwicklungsländern gemacht. Deren Position: Solange die Industrieländer ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, werden sich auch die Entwicklungsländer nicht bewegen.“ China verlangt ebenfalls mehr Engagement von Seiten der Industrieländer und will neue Emissionsgrenzen für die westlichen Länder: Diese sollen sich ein Kohlendioxid (CO2)-Reduktionsziel von 25 bis 40 Prozent auferlegen. Peking hat damit erstmals das Prinzip verbindlicher Emissionsgrenzen akzeptiert. Eine Schlüsselposition beim Klimagipfel auf Bali nimmt Deutschland ein: Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel vertritt die Position, dass es gleiche Rechte auf die Nutzung der Atmosphäre geben soll.

Indien überzeugt Deutschland

Der indische Premier Manmohan Singh konnte Merkel beim G8-Gipfel in Heiligendamm von diesem Prinzip überzeugen. Singh versuchte dort, der deutschen Kanzlerin klar zu machen, dass Indien einem zukünftigen globalen Klimareglement nur dann zustimmen könne, wenn die niedrigen Pro-Kopf-Emissionen von Entwicklungsländern, wie etwa Indien Berücksichtigung finden.

Setzt jetzt in Bali das Feilschen darum ein, wer die Atmosphäre bis zu welchem Grad verschmutzen darf? Für Indien wäre ein Klima-Deal auf pro-Kopf-Basis vorteilhaft: Denn das Land emittierte 2004 nur 1,02 Tonnen CO2 pro Einwohner, während der durchschnittliche Weltbürger rund 4,18 Tonnen in die Atmosphäre blies (EU: 10,5 Tonnen). Doch auch Indien mit seinen rund 800 Millionen in Armut lebenden Menschen hat ein Interesse an einem Klima-Deal. Denn Indien ist schon heute von den Folgen des Klimawandels besonders stark betroffen.

China, so Alex Evans, Experte am New York University Center on International Cooperation, in einem Forschungsbericht, ist mit dem indischen Vorschlag nicht glücklich. Denn China emittierte 2004 rund 3,65 Tonnen CO2 und liegt damit viel näher am Weltdurchschnitt, den es schon 2008 überschreiten könnte.

Der Streit, wie es nach 2012, wenn das Kyoto-Protokoll ausläuft, weitergehen soll, geht weiter: Die USA lehnen bisher Emissionsobergrenzen generell ab, die Entwicklungsländer wollen Obergrenzen nur für die Industrienationen.

Die EU – die dieser Forderung der Dritten Welt zustimmt – könnte einen Kompromiss herbeiführen, „doch es mangelt derzeit an Leadership“

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Laut einer Studie der Umweltorganisation „Global Action Plan" werden die Auswirkungen von Computern auf die Klimaerwärmung unterschätzt.

Mehr als eine Milliarde Computer weltweit erzeugen rund zwei Prozent der CO2-Emissionen, ebenso viel wie die Luftfahrtindustrie. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie http://www.globalactionplan.org.uk/) der englischen Umweltorganisation "Global Action Plan". Sie kritisiert vor allem den uneffizienten Einsatz von IT in Unternehmen: So werde viel zu viel Ausrüstung gekauft, ohne auf die Energiekosten zu achten.

Ein mittelgroßer Server habe demnach den gleichen "Carbon Footprint" wie ein "durchschnittliches SUV, das eine Gallone auf 15 Meilen verbraucht", heißt es in dem Report "An Inefficient Truth". 1980, vor dem Computerzeitalter, wurden weltweit rund 70 Millionen Tonnen Papier in den Büros verbraucht, seit 1997 habe sich der Verbrauch auf mehr als 150 Millionen Tonnen verdoppelt.

Zudem wachse der IT-Sektor rasant im Gegensatz zur Luftfahrtindustrie, warnte die Umweltorganisation: Im vergangenen Jahr wurde 48 Prozent mehr Datenspeicherplatz verkauft als im Jahr zuvor, demgegenüber stehen drei Prozent mehr Flugreisende in Großbritannien.

Unternehmen speichern Daten unbefristet

Die Organisation befragte für den Report IT-Verantwortliche in 120 britischen Unternehmen. Dass ihre Arbeit Auswirkungen auf die Umwelt habe, bejahte mehr als die Hälfte, neun von zehn waren aber nicht mit dem "Carbon Footprint" ihrer Aktivitäten vertraut. Dieser Wert gibt die Menge an Kohlendioxid an, die beim Verbrauch von Energie freigesetzt wird. Nur 20 Prozent wussten über die Energierechnungen ihrer Unternehmen Bescheid.

Für den Chef der Umweltorganisation, Trewin Restorick, müsse sich vor allem die britische Regierung einem Umdenkprozess unterziehen. Aufgrund der Speicherrichtlinien würde mehr als ein Drittel der Unternehmen ihre Daten unbegrenzt speichern, was viel Speicherplatz und damit Energie verbraucht. Aber auch Unternehmen müssten sich laut "Global Action Plan" um umweltschonendere Ausstattung kümmern, diese könnte die Energieanforderungen von IT-Abteilungen um bis zu 80 Prozent senken.

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Gore: "Wir haben einen Krieg gegen die Erde begonnen"

Mit martialischen Worten ruft Al Gore bei der Übernahme des Friedens-Nobelpreises zur Änderung des Lebensstils auf.

OSLO. Nicht in der Limousine, sondern im Ethanolbus fuhren die Nobelpreisträger am Montag vor dem Rathaus in Oslo vor. Schon die 40 Kilometer in die Stadt hatte Al Gore im Flughafenzug zurückgelegt, und die letzten Meter zu seinem Domizil im Grand-Hotel ging er zu Fuß. Denn wie sagt Rajendra Pachauri, der für den Weltklimarat (IPCC) gemeinsam mit Gore den Friedensnobelpreis entgegennahm: „Mit Technologie allein ist die Klimakatastrophe nicht abzuwenden. Wir müssen auch unseren Lebensstil ändern.“

In seiner Nobel-Rede machte Gore den Kampf gegen den Klimawandel als die wichtigste Herausforderung der Gegenwart fest: „Die Erde hat Fieber, und das Fieber steigt.“ Der Klimarat der Vereinten Nationen stellt die Diagnose, Gore verschreibt die Medizin. Die gute Nachricht für den Patienten: Die Heilung ist möglich, und sie ist nicht einmal unfassbar teuer. „Die Technologie gibt es, jetzt kommt es auf den politischen Willen an“, sagte Pachauri. Wenn man, wie es die EU-Länder bei der Klimakonferenz in Bali anstreben, die CO2-Emissionen so begrenze, dass sich die Erderwärmung auf zwei Grad beschränke, dann reduziere dies das jährliche Wirtschaftswachstum nur um 0,12 Prozent, zitierte er in seinem Vortrag aus dem jüngsten IPCC-Bericht.

Zum Umdenken zwingen

Dann aber heißt es handeln, und zwar schnell. „Die Zeit der Zweifel ist vorbei“, beschwor Pachauri seine Zuhörer. Bis 2015 müsse der Ausstoß der Treibhausgase stabilisiert sein, jedes Zögern führe zu unwiderruflichen Schäden. Gore fordert Mobilisierung, denn er sieht die Menschheit im Krieg: „Ohne es zu wissen, haben wir einen Krieg gegen die Erde begonnen“, und es drohe die „garantierte gegenseitige Zerstörung“. Eine „erste globale Volksbewegung“ könne zögerliche Regierungen zu Taten zwingen, sagte der frühere US-Vizepräsident und dachte vor allem an sein Land und an China: Wer am meisten CO2 ausstoße, müsse auch die mutigsten Gegenmaßnahmen ergreifen, „oder die historische Verantwortung tragen, es nicht getan zu haben“.

Gore verglich den Einsatz für das Klima mit dem Kampf gegen die Sklaverei und gegen den Faschismus: Wenn er gewonnen sei, werde er die „moralische Autorität“ stärken, und auch die Fähigkeit, andere Krisen zu lösen. Denn der Klimakampf sei unlöslich mit dem Kampf gegen Armut, Krankheit und Hunger verbunden. Man müsse die Konsequenzen aller Handlungen darauf prüfen, wie sie auf die Ärmsten wirken, zitierte Pachauri seinen Landsmann Mahatma Gandhi und warnte vor einer Destabilisierung durch die Folgen des Klimawandels gerade in den am wenigsten entwickelten Regionen.

„Mutiges Mandat für Bali“

Gores Rezept: ein „mutiges Mandat“ für Bali, ein „visionäres“ neues Abkommen, das schon 2010 in Kraft tritt, zwei Jahre früher als bisher angestrebt. Ein Stopp für alle Kohlekraftwerke ohne CO2-Lagerung, eine grüne Steuerreform, die die Last von Arbeit auf Verschmutzung verlagert, ein „Preis auf CO2“, damit ökologisch rationelle Entscheidungen auch wirtschaftlich attraktiv werden. Ist das genug? Der Klimakampf ist eine Frage des politisch Möglichen. In Oslo riefen die Preisträger sowohl jene, die im Luxus leben und die, die davon erst träumen, zur Änderung des Lebensstils auf.

Dann fuhren sie zum Flughafen und flogen rund um den halben Erdball nach Bali, von wo viele aus der Delegation erst drei Tage zuvor gekommen waren, um sich eine Stunde lang im Glanz des Nobelpreises zu sonnen. „Ja, ich habe oft ein schlechtes Gewissen wegen meiner Karbon-Fußabdrücke“, räumte Klimarat-Chef Rajendra Pachauri ein.

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Analyse. Was kommt nach Kyoto? Warum die Europäer in Sachen Klimaschutz voranschreiten wollen und die USA bremsen.

Die Helfer und Sicherheitsleute machen bereits Erinnerungsfotos, Plakate werden im Konferenzzentrum von Nusa Dua auf Bali von den Wänden genommen. Kehraus bei der Klimakonferenz. Doch während die Spannung von den Systemerhaltern der zweiwöchigen Konferenz abfiel, hatten Minister und Regierungsvertreter aus 190 Ländern noch Arbeit vor sich. Sie mussten in die Verlängerung gehen und die Beratungen am Samstag früh fortsetzen.

Die Ausgangslage: Eine hochrangige UN-Wissenschafterplattform (UNPCC – „UN Panel on Climate Change“) empfiehlt, die Emission von Treibhausgasen, die für die Klimaerwärmung verantwortlich sind, bis 2020 um mindestens 25, noch besser aber 40 Prozent zu verringern, um zu verhindern, dass die Durchschnittstemperaturen auf der Erde nicht um mehr als zwei Grad Celsius steigen.

Bis 2050, so die UNPCC-Experten, soll der Ausstoß von Treibhausgasen halbiert werden. Experten argumentieren, dass eine Abkühlung um sechs Grad für die letzte Eiszeit verantwortlich war, also schon geringe Schwankungen im Weltklima dramatische Auswirkungen haben können.

Neues Papier bis 2009

Im 1997 unterzeichneten Kyoto-Protokoll verpflichtete sich eine Reihe von Industrienationen (mit der Ausnahme der USA und Australiens), Maßnahmen zu ergreifen, um den Klimawandel zu verlangsamen und letztlich zu stoppen. Zehn Jahre später wird eine Nachfolge für das Kyoto-Protokoll verhandelt, dessen zweite Periode im Jahr 2012 ausläuft. Bis Ende 2009 soll das Papier fertig sein.

Doch diesmal sollen alle an Bord sein: Australien war der große Star auf Bali, nachdem der neue Premier Kevin Rudd anreiste, um das Kyoto-Protokoll zu unterschreiben. Die USA, die mit nur 300 Millionen Einwohnern kleiner als die EU, aber für ein Viertel aller Kohlendioxidemissionen auf dem Planeten Erde verantwortlich sind (Pro-Kopf-Emissionen: 20 Tonnen CO2, jeder Österreicher bläst weniger als 10 Tonnen CO2 in die Atmosphäre) sollen diesmal auch dabei sein. Dass die Amerikaner in der Klimafrage inzwischen isoliert dastehen, sollte die Gewichte in Richtung EU verschieben.

Die USA wehrten sich von Anfang an mit dem Argument, dass man ja erst am Anfang von Verhandlungen gegen verbindliche Klimareduktionsziele stehe. Man könne im Laufe der Verhandlungen dann auch darüber reden, wie weit man die Emissionen senken wolle.

Washington hat mit dem Kyoto-Protokoll und mit Bali gleich mehrere Probleme: Die beiden Hauptkonkurrenten Amerikas, EU und Japan, wirtschaften weitaus Energie-effizienter als die amerikanische Ökonomie. Das Weiße Haus befürchtet daher einen Konkurrenznachteil, wenn – so wie das im Kyoto-Protokoll vorgesehen ist – Energieverschwendung sanktioniert wird.

Außerdem sind europäische Firmen in Sachen Alternativenergie ihren US-Konkurrenten weit voraus; die US-Automobilmetropole geht vor der sparsamen japanischen Konkurrenz in die Knie; Brasilien wiederum droht Exxon, Chevron & Co mit billigem Biosprit Ethanol zu Leibe zu rücken.

Europäische Geschlossenheit

Ein zweiter, wichtiger Punkt: Die USA stehen multilateralen Instrumenten, bei denen ihnen keine Führungsrolle zufällt, mit Misstrauen gegenüber. Den Europäern ist in Bali gelungen, Geschlossenheit zu zeigen. Zudem wurde das Verhandlungsklima mit China, Indien und anderen Mitgliedern der G-77 – der Gruppe der Entwicklungsländer – von Diplomaten als sehr konstruktiv beschrieben, während die USA China die kalte Schulter gezeigt hat.

Das Dilemma für die Europäer: Vor allem der deutsche Wortführer Sigmar Gabriel hatte sich im Vorfeld einzementiert und gemeint, er würde nur dann nach Hause fliegen, wenn er ein konkretes CO2-Reduktionsziel nach Hause bringt. Andererseits wollten die EU-Verhandler nicht riskieren, dass die USA weiter der UN-Klimakonvention fernbleiben. Also mussten sie am Ende Flexibilität zeigen.

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Am Samstag verpflichteten sich die USA bei der UN-Klimakonferenz von Bali zum Umweltschutz. Nur wenige Stunden später distanziert sich das Weiße Haus vom erzielten Kompromiss.

Wenige Stunden nach dem Abschluss der UNO-Klimakonferenz von Bali hat die US-Regierung sich von dem dort erzielten Kompromiss distanziert. Das Ergebnis sei zwar in vielerlei Hinsicht "recht positiv", sagte Präsidentensprecherin Dana Perino am Samstag in Washington. Washington sei aber "ernsthaft besorgt" über die Beschlüsse zur Verringerung der Emissionen von Treibhausgasen, erklärte sie weiter. "Auch die wichtigsten Entwicklungsländer müssen etwas unternehmen", heißt es in der Erklärung des Weißen Hauses weiter.

So müssten die Schwellenländer, die größere Mengen Treibhausgase emittierten, eine "wichtige und angemessene Rolle" spielen, sagte Perino. Die USA fordern seit langem, dass verbindliche Ziele beim Klimaschutz auch für schnell wachsende Länder wie China und Indien gelten müssten.

In den Nachtstunden auf Samstag wurde der Kompromissvorschlag ausgehandelt, auf den sich - nach Einsprüchen von China und Indien - schließlich alle einigten. Das Mandat, die "Bali Roadmap", wurde von allen 190 Delegationen akzeptiert. Sie gilt als Nachfolger des 2012 auslaufenden Kyoto-Protokolls. Der fünfseitige Text der Bali Roadmap legt Grundlagen für das Abkommen, das 2009 fertig sein soll. Die USA, die während der gesamten Konferenz immer wieder scharf angegriffen worden waren, lenkten in letzter Minute auch ein. US-Delegationsleiterin Paula Dobriansky hatte bei der Schlussabstimmung auf das zuvor von ihr angekündigte Veto verzichtet. Delegationschefin Paula Dobriansky erklärte, die USA bekennen sich ausdrücklich dazu, in einem neuen Klimaabkommen ein langfristiges weltweites Emissionsziel vereinbaren zu wollen: "Wir wollen einen Erfolg hier auf Bali", sagte sie. Für die USA warb sie um Verständnis: „Ich glaube, wir haben uns stark bewegt. Wir werden hier weitermachen im allgemeinen Konsens."

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Importe aus Ländern, die sich wenig für den Klimaschutz engagieren, sollen belastet werden. Doch Experten warnen, der Vorschlag würde WTO-Regeln widersprechen und zu neuen Handelskriegen führen.

Wer nicht umweltfreundlich produziert, für den soll es künftig hohe Zölle setzen. Mit diesem Vorschlag macht jetzt die EU-Kommission gegen Hersteller in Drittländern mobil. Im Visier der obersten europäischen Verwaltungsbehörde sind laut Informationen, die der "Presse" vorliegen, vor allem die USA, China und Indien. Diese sind auch die wichtigsten Handelspartner der 27 EU-Staaten.

Die Maßnahme soll nicht nur den Klimaschutz stärken, sondern auch den Wettbewerbsnachteil für europäische Unternehmen kompensieren, die teure CO2-Zertifikate erwerben müssen. Die EU hat sich im Vorjahr zur Reduzierung ihres CO2-Ausstoßes um minus 20 Prozent bis 2020 (auf der Basis von 1990) verpflichtet. Große Konkurrenten wie die USA oder China beteiligen sich hingegen derzeit nicht an den im Kyoto-Protokoll vereinbarten Klimaschutz-Zielen. Ihre Unternehmen können deutlich günstiger produzieren, weil sie keine Schadstoff-Zertifikate erwerben müssen.

Widerstand in der Kommission

Am 23. Jänner will die Kommission dieses Modell den 27 EU-Ländern vorlegen. Wenn es überhaupt so weit kommt: Denn innerhalb der Brüsseler Behörde macht sich Widerstand breit. Handelskommissar Peter Mandelson hat sich dem Vernehmen nach klar gegen einen solchen Vorschlag ausgesprochen. Der Brite warnte vor Konflikten mit den USA und China. Umweltkommissar Stavros Dimas sprach sich angeblich für derartige Strafzölle aus.

Unter den Mitgliedstaaten gibt es Sympathien für eine solche Regelung. So wird argumentiert, dass es einen Ausgleich für die hohen Klimaschutz-Auflagen in der EU geben müsse. Auch wird darauf verwiesen, die USA würden derzeit den höchsten Anteil pro Kopf an Treibhausgasen produzieren. Der erste Vorschlag für Klima-Strafzölle kam im vergangenen Herbst vom französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy, der vor einer Wettbewerbsverzerrung gewarnt hatte, sollte die EU im Alleingang strengere Klima-Schutzmaßnahmen ergreifen.

Widerspruch zu WTO-Zielen

Experten warnen allerdings vor einem Strafzoll. Fredrik Erixon vom European Centre for International Political Economy (ECIPE) sieht ein solches Vorgehen im klaren Widerspruch zu den WTO-Zielen. Die Welthandelsorganisation bemüht sich seit Jahrzehnten um den Abbau von Zöllen. Erixon warnt ebenfalls vor einem neuen Handelskrieg zwischen der EU, den USA und China. "Ich bin allerdings sicher, dass es gar nicht zu einem solchen Zoll kommen wird", so Erixon im Gespräch mit der "Presse".

Die Diskussion über derartige Strafmaßnahmen würde laut Experten auch die Klimaverhandlungen belasten. Nach der Klimakonferenz auf Bali wird derzeit versucht, die USA, China und Indien in den gemeinsamen Kampf gegen den Klimawandel einzubinden. Derartige Querschüsse der EU könnten das Gesprächsklima zerstören. Die USA tragen immerhin fast ein Viertel des weltweiten Ausstoßes von CO2 bei, China kommt auf 17 Prozent.

"Hin- und hergerissen" fühlt sich der energiepolitische Sprecher der CDU/CSU im Europaparlament, Herbert Reul: CO2-belastete Produktion zu besteuern, wäre "sehr verständlich". Andererseits bekenne sich Europa zum Freihandel, Klima-Zölle wären daher "nicht ganz konsequent". Reuls Lehre aus dem ehrgeizigen EU-Plan von minus 20 Prozent: "Es ergibt keinen Sinn, voll Begeisterung derart große Ziele zu verkünden, ohne sich überlegt zu haben, welche Schwierigkeiten dadurch für unsere Industrie entstehen."

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Klimaphänomene wie El Nino sollen für die Abkühlung verantwortlich sein. Insgesamt bleibt der Trend zur globalen Erwärmung aber weiterhin bestehen.

Das Weltklima wird sich nach Ansicht von Meteorologen 2008 leicht abkühlen, dennoch dürfte dieses Jahr zu den zehn heißesten bisher gemessenen Jahren gehören. Wie Meteorologen der Universität von East Anglia und das britische Wetterbüro bei der Bekanntgabe ihrer Jahresprognose mitteilten, werden Klimaphänomene wie La Nina und El Nino die weltweiten Temperaturen nach unten drücken und 2008 zum kühlsten Jahr seit sieben Jahren machen.

Die Durchschnittstemperatur werde dennoch 0,37 Grad Celsius über dem langfristigen Mittel von 14 Grad liegen und damit erheblich höher als im Jahr 2000 sein. 2007 sei nach Betrachtung der ersten elf Monate das siebentheißeste Jahr seit Beginn der Messungen gewesen. Das heißeste Jahr war demnach 1998. Trotz der Abkühlung halte der Gesamttrend der globalen Erwärmung an, sagte Phil Jones von der Klimaforschungsabteilung der Universität von East Anglia. Die Jahre 2001 seien im Durchschnitt um 0,44 Grad wärmer gewesen als die Jahre 1961 bis 1990 und 0,21 Grad wärmer als die Jahre 1991 bis 2000 gewesen. Bei ihren Berechnungen bezogen die Wissenschaftler neben den Wetterphänomenen La Nina und El Nino, welche die Wassertemperaturen im Pazifik beeinflussen, auch die steigenden Konzentrationen von Treibhausgasen in der Atmosphäre, die Wirkung der Sonneneinstrahlung und natürliche Veränderungen in den Ozeanen mit ein.

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Überdüngung, Rodungen und Tiermast tragen massiv zum Klimawandel bei, sagt die Umweltorganisation. Landwirtschafts-Minister Josef Pröll widerspricht: Österreichs Bauern seien vorbildhaft.

Die globale Landwirtschaft ist einer der größten Verursacher von Treibhausgasen. Zu diesem Schluss kommt die von Greenpeace veröffentlichte Studie "Cool Farming". Vor allem die Überdüngung, aber auch die Waldrodung, der sinkende Humusanteil im Boden und die intensive Tiermast seien in der Landwirtschaft die Hauptverursacher klimaschädlicher Gase wie CO2 (Kohlendioxid) und N2O (Lachgas), so die Umweltorganisation am Dienstag in einer Aussendung.

Österreichs Bauern vorbildhaft

Umwelt- und Landwirtschaftsminister Josef Pröll widerspricht umgehend: Österreichs Bäuerinnen und Bauern seien als Klimaschützer international vorbildhaft. Pröll verwies in einer Aussendung darauf, dass der Ausstoß an Treibhausgasen in der heimischen Landwirtschaft seit 1990 um 14,3 Prozent reduziert wurde.

Außerdem würden die Bauern durch die Bereitstellung von Ökoenergie massiv zur Reduktion in anderen Sektoren, wie etwa dem Verkehr oder beim Strom, beitragen. Allein durch den Ersatz fossiler Kraftstoffe im Straßenverkehr sei es in Österreich möglich, CO2-Emissionen in Millionenhöhe einzusparen. Gleichzeitig trage der Ausbau des Ökostroms - etwa durch Biogas - heute bereits zu rund knapp acht Prozent zur sauberen Energiegewinnung bei.

Bauern können Klima helfen

Ähnliches fordert Greenpeace von der globalen Landwirtschaft, die Schätzungen zufolge zwischen 17 und 32 Prozent aller von Menschen verursachte Treibhausgase verursacht. "Die schlechte Nachricht ist, dass die industrielle Landwirtschaft einer der Hauptverursacher des Klimawandels ist und die verursachten Umweltschäden bereits im Roten Bereich liegen", sagte Greenpeace-Klimaexperte Jurrien Westerhof, "Die gute Nachricht ist, wenn sofort Gegenmaßnahmen gesetzt werden, kann die Landwirtschaft sogar einen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen leisten."

Die Studie "Cool Farming" wurde von Pete Smith, einer der Autoren des letzten Berichtes des UNO-Weltklimarates und Professor an der Universität Aberdeen (Schottland), im Auftrag von Greenpeace erstellt. "Cool Farming" sei die erste Studie, die detaillierten Aufschluss über die direkten und indirekten Einflüsse der Landwirtschaft auf den Klimawandel gibt. Außerdem würden sich in der Studie auch einfach umzusetzende Lösungen finden, um dem derzeit vorherrschenden Trend entgegenzuwirken.

Überdüngung und Mast als Probleme

Vor allem der hohe Energie- und Chemikalieneinsatz gelte im Agrarbereich neben der Waldrodung, dem sinkenden Humusanteil in den Böden und der Tiermast als Hauptverursacher von Treibhausgasen. Die Studienautoren schätzen den Ausstoß an CO2-Äquivalenten durch die Landwirtschaft auf einen Wert zwischen 8,5 und 16,5 Milliarden Tonnen pro Jahr. Mit 2,1 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalenten habe der übermäßige Einsatz von Dünger dabei den größten Anteil. Durch die Überdüngung der Felder entstehe vor allem Lachgas (N2O), das in etwa dreihundert Mal so klimaschädlich ist wie CO2.

"Gerade die Überdüngung mit Stickstoff ist sehr problematisch, weil dadurch äußerst schädliche Lachgas-Emissionen entstehen. Es braucht hier strenge Richtlinien, damit Dünger nicht in zu hohen Mengen verwendet wird", so Westerhof. "Weitere Maßnahmen sind nötig, damit der Humusanteil im Boden erhöht wird. So kann der Boden zum CO2-Speicher werden, statt zu einer CO2-Quelle, wie es derzeit zum Beispiel beim Maisanbau oft der Fall ist. Letztendlich muss aber auch der weltweite Fleischkonsum reduziert werden."

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Der Treibhausgas-Ausstoß ist 2006 leicht zurückgegangen und bei 91,1 Millionen Tonnen gelegen. Doch das reicht bei weitem nicht. Damit liegt Österreich noch immer elf Millionen Tonnen über dem Kyoto-Ziel.

Nach dem Rekordhoch von 2005 zeigt sich in der Klimabilanz 2006 ein leichter Rückgang: Die Treibhausgasausstöße sanken von 93,2 auf 91,1 Millionen Tonnen, gab das Büro von Umweltminister Josef Pröll am Mittwoch bekannt. Das dürfte nicht zuletzt auf den warmen Winter zurückzuführen sein.

Verkehr und Industrie als CO2-Schleudern. Hauptschuldige am Klimawandel.

Die größten Emittenten sind weiterhin Industrie mit 25,3 und Verkehr mit 23,3 Millionen Tonnen, wobei letzterer 2006 um 1,2 Mio. Tonnen CO2 weniger verursachte als im Jahr 2005. Das sei zum Gutteil auf die Beimischung von Biosprit zurückzuführen: Dies brachte für das Jahr 2006 ein Treibhausgas-Minus von 0,9 Mio. Tonnen.  Zu Gute gekommen ist der Klimabilanz auch der warme Winter: Raumwärme und sonstiger Kleinverbrauch machten mit 14,2 Mio. Tonnen um 0,6 Mio. Tonnen weniger aus als 2005. Gleiches gilt für den Sektor Energie: Hier fiel der Ausstoß um 0,7 Mio. Tonnen auf 15,5 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente.

Elf Mio. Tonnen über Kyoto-Ziel

Für Österreich wird die Zeit zur Erreichung des völkerrechtlich verbindlichen Kyoto-Zieles immer knapper: Bereits heuer beginnt der fünfjährige Durchrechnungszeitraum für die Erreichung der Vorgaben. Was in einem Jahr zu wenig erreicht wird, muss dabei in den Folgejahren zusätzlich eingespart werden. Staaten, die also ein großes Loch in der Kyoto-Bilanz haben, sind unter Umständen 2012 mit einem riesigen Fehlbetrag konfrontiert. Österreich hat sich im Rahmen des Kyoto-Protokolls dazu verpflichtet, 2008 bis 2012 jährlich im Durchschnitt nur 68,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten zu emittieren. CO2-Zertifikate im Ausmaß von neun Millionen Tonnen sollen über JI/CDM-Projekte in Schwellen- bzw. Transformationsländern erwirtschaftet werden, 0,7 Mio. Tonnen werden Österreich über die forstliche Bewirtschaftung gutgeschrieben, wodurch sich der Fehlbetrag auf elf Mio. Tonnen beläuft. Im Jahr 2005 waren es noch 12,2 Mio. Tonnen gewesen.

Pröll zeigte sich in einer ersten Reaktion zufrieden: Die Reduktion befinde sich in erwartetem Umfang. "Die Kyoto-Lücke ist auf elf Millionen Tonnen reduziert", sagte er. "Die Daten zeigen, dass Maßnahmen, die gesetzt wurden, greifen", so der Minister. Allerdings sehe man auch deutlich, wo noch Handlungsbedarf bestehe. Noch keinen Niederschlag habe in den 2006er Zahlen die MÖSt.-Erhöhung und die weitere Stufe der Biospritbeimischung gefunden, gab er zu bedenken. Pröll forderte von allen Ressorts und Gebietskörperschaften, "die in der Klimastrategie Verantwortung tragen ein, das Tempo zu verschärfen".

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Kommissionsentwurf bringt höhere Kosten für Industrie, Staat und Bürger. Aber auch eine sinkende Abhängigkeit Europas von Öl- und Gaslieferungen.

BRÜSSEL. Es ist ein Geschenk, das manche gar nicht gern bekommen: Die EU-Kommission präsentiert ihr lange erwartetes „Energie-“ und „Klimapaket“, das weniger CO2-Ausstoß und mehr erneuerbare Energie in Europa bringen soll. Industrie und Wirtschaft fürchten um ihre Positionen auf dem Weltmarkt, wenn sie umweltfreundlicher produzieren müssen, während zum Beispiel die US-Konkurrenz ohne solche Auflagen arbeiten kann.

Die 27 EU-Staaten werden nun, nachdem der Kommissionsvorschlag vorliegt, darum feilschen, welches Land tatsächlich wie viel zum europäischen Klimaziel beitragen wird. Landwirtschaftsminister Josef Pröll (ÖVP) ist für Österreich optimistisch: Denn nach dem neuen EU-Plan soll die Industrie nur noch minus 21 Prozent zur geplanten CO2-Reduktion von 20 Prozent in der EU bis 2020 (gegenüber dem Jahr 2005) beisteuern, hieß es in Brüssel vor der Präsentation des „Klimapakets“. Davor waren noch Werte von mehr als 30 Prozent kursiert, doch das hätte die österreichische Industrie zu stark unter Druck gesetzt, so Pröll.

Die reicheren EU-Länder müssen insgesamt mehr zum Klimaschutz beitragen, neue Mitgliedstaaten weniger, weil ihre Wirtschaft noch zu schwach ist. Pröll zum Anteil, den Österreich am Klimaziel tragen wird: „Jeder“ werde mehr dafür zahlen müssen – Industrie und Wirtschaft, der Staat und die Bürger.

Berechnungen von EU-Institutionen und Experten belegen, dass es zu großen Verschiebungen auf dem Energiesektor kommen wird:

Strom und Gas: Hier werden Kunden künftig stärker zur Kasse gebeten. Aufgrund des EU-Vorhabens, das erneuerbare Energien begünstigt, müssen die Konsumenten damit rechnen, bald zwischen zehn und 15 Prozent mehr für Strom und Gas zu bezahlen. Mit der sinkenden Nachfrage nach traditionellen Energieformen wird allerdings auch der Bedarf nach Importen nachlassen. Die EU-Kommission rechnet bei den Gas- und Ölimporten sogar mit einem Minus im Gegenwert von jährlich rund 50 Milliarden Euro. Das würde die drohende Abhängigkeit Europas von Lieferungen insbesondere aus Russland entschärfen.

Alternativenergien: Segnen die EU-Staaten das „Klimapaket“ ab, so wie es die Kommission vorgelegt hat, dann darf sich die Ökobranche freuen: Anbieter von alternativer Energie wie Wind- oder Solarenergie müssen von ihrem Staat und der EU wesentlich stärker gefördert werden als bisher. Immerhin sieht der EU-Plan vor, dass Alternativenergien künftig 20 Prozent aller genutzten Energien in Europa ausmachen. Forschung und Entwicklung werden in diesem Sektor deutlich steigen. Bis 2020, so eine Schätzung der Kommission, werden hier eine Million Jobs entstehen.

Industrie: Dem Plus bei Öko-Arbeitsplätzen stehen allerdings drohende Arbeitsplatzverluste unter anderem in der Stahl-, Chemie- oder Zementindustrie gegenüber: Große österreichische Konzerne haben vor dem „Klimapaket“ heute, Mittwoch, wiederholt gewarnt. Bei zu hohen Auflagen müssten sie ihre Produktion ins Ausland außerhalb der EU verlagern, oder sie könnten nur noch dorthin expandieren. Laut Industriellenvereinigung stehen rund 100.000 Jobs auf dem Spiel.

Gesamtkosten: Laut EU-Kommission werden sich die Gesamtkosten für die geplante CO2-Reduktion und die Förderung der erneuerbaren Energien auf weniger als ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes in der EU belaufen. Optimistischen Schätzungen zufolge sind es bis 2020 nur plus 0,6 Prozent.

Würden die notwendigen Ausgaben nicht getätigt, droht den Volkswirtschaften allerdings immenser Schaden durch die fortschreitende Klimaerwärmung. Allein in Österreich müsste zwischen 2007 und 2050 mit Folgeschäden in Höhe von 47 bis 70 Milliarden Euro gerechnet werden, sollte man den Klimawandel mit Hilfe des EU-Plans und des internationalen Kyoto-Protokolls nicht eindämmen, so heißt es in einer aktuellen Studie der Universität Linz.

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Österreich verbraucht jedes Jahr um zwei Prozent mehr Energie. Um die Klimavorgaben der EU zu erreichen, muss der Verbrauch gesenkt werden - etwa durch Haussanierung, sagen Experten.

Österreich, eines der reicheren Länder in der EU, trägt eine größere Last bei der Senkung der Treibhausgase als etwa seine östlichen Nachbarn - das sieht das EU-Klimapaket vor, das am Mittwoch präsentiert wurde. So soll in Österreich der Anteil an erneuerbarer Energie - hauptsächlich Wind- und Wasserkraft - von derzeit 23 auf 34 Prozent steigen. Gleichzeitig soll der CO2-Ausstoß durch Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und Dienstleistungen in Österreich um 16 Prozent sinken.

Produzent und Konsument betroffen. ( Anm. Red.:Aber wen wird´s wohl am meisten treffen ? )

Damit diese ambitionierten Ziele erreicht werden können, muss vor allem der Energiehunger der Österreicher gesenkt werden, sagt Walter Boltz, Geschäftsführer der E-Control, jener Behörde, die im Auftrag der Regierung den Energiemarkt kontrolliert. Derzeit steigt der Energieverbrauch in Österreich jedes Jahr um zwei Prozent. Unter dieser Voraussetzung den CO2-Ausstoß zu senken, sei eine Herausforderung für Energieversorger und Energieverbraucher, so Boltz.

Einsparung bei Gebäuden oder Verkehr

Eine Studie zum Thema Wohnbausanierung errechnet, dass durch die Sanierung der 1,5 Millionen Wohneinheiten, die zwischen 1945 und 1980 errichtet worden sind, jährlich 7 Millionen Megawattstunden - zwölf Prozent des gesamten Raumwärmebedarfs aller Wohngebäude - eingespart werden könnte. Dafür müsste aber die Sanierungsquote von derzeit etwas mehr als einem Prozent kurzfristig auf drei und mittelfristig auf fünf Prozent erhöht werden. Das koste allerdings Geld: 42,57 Milliarden Euro bis 2020.

Der Klimaforscher Stefan Schleicher empfiehlt im "Ö1 Mittagsjournal" vom Donnerstag hingegen Maßnahmen gegen den CO2-Ausstoß des Verkehrs, da man hier rascher Erfolge erzielen könne. Er könne sich eine höhere Mineralölsteuer oder strengere Tempolimits vorstellen. Auch der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) legt der Regierung nahe, beim Verkehr anzusetzen und zum Beispiel Rad- und öffentlichen Verkehr zu fördern.

Hoffnung erneuerbare Energie

Großes Potenzial sieht Boltz bei Wind- und Wasserkraft, das auch von großer "öffentlicher Akzeptanz" profitiere. 700 Megawatt Strom könnten durch den Ausbau bestehender Wasserkraftwerke und durch neue Laufkraftwerke zusätzlich erzeugt werden, schätzt Boltz. Diese Leistung entspricht zwei sehr großen Donaukraftwerken. Zwei bis drei Wasserkraftwerke werden allein in Tirol geplant, sagt Boltz.

Die Solartechnik sei noch nicht ausgereift für einen breiten Einsatz. Um den Anteil von Biomasse szu erhöhen, brauche es auch Genehmigungen für die Ökostromanlagen, so Boltz. Der Biomasseverband sieht den Ausbau als eine "wichtige Aufgabe der Land- und Forstwirtschaft". Hier liege es auch an der Regierung, das Ökostromgesetz ambitionierter umzusetzen, sagt Greenpeace-Sprecher Niklas Schinerl. Silvia Hermann von Global 2000 fordert eine Ökosteuer, damit Energie teurer wird - so werden die Konsumenten zum Sparen motiviert.

Trotz aller Maßnahmen zur Förderung von erneuerbarer Energie glaubt Boltz nicht, dass Österreich bis 2020 ohne fossile Brennstoffe - Kohle, Erdgas und Erdöl - auskommen wird.

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Österreich muss Öko-Energie um 48 % ausbauen

Gleichzeitig soll der CO2-Ausstoß in Österreich um 16 Prozent sinken. Das sieht das EU-Maßnahmenpaket für den Klimaschutz vor. Änderungen in letzter Minute schwächen die Einschnitte für die Industrie etwas ab.

Die EU-Kommission hat die umstrittenen Gesetzespläne zur Reduktion der Treibhausgase beschlossen. Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso sprach von einem "historischen Paket". Die Gesamtkosten bezifferte er mit "weniger als 0,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes" der EU bis 2020. Dies würde 50 Milliarden Euro oder 3 Euro pro Woche für jeden Europäer entsprechen. Damit das Gesetzespaket in Kraft treten kann, muss es noch vom EU-Ministerrat und vom Europaparlament beschlossen werden.

Das Klimapaket soll sicherstellen, dass die EU ihr 2007 beschlossenes Ziel erreicht, den CO2-Ausstoß bis 2020 um ein Fünftel gegenüber 1990 zu reduzieren. Gleichzeitig enthält es detaillierte Vorgaben für die EU-Staaten, um den Anteil erneuerbarer Energien bis 2020 von derzeit 8,5 Prozent auf 20 Prozent zu erhöhen. Österreich muss seinen Anteil von derzeit 23 auf 34 Prozent erhöhen, um einen Prozentpunkt weniger stark als ursprünglich erwartet. Sollten einzelne Länder diesen Anteil nicht im eigenen Land schaffen, können sie andere EU-Staaten dafür bezahlen, zum Beispiel Wind- oder Biomassekraftwerke zu errichten.

Gratis-Zertifikate für Industrie

Im Paket enthalten ist eine Reform des Handels mit CO2-Zertifikaten, an dem Energie- und Industrieunternehmen seit 2005 teilnehmen. Die Menge dieser Verschmutzungsrechte soll bis 2020 um 21 Prozent reduziert werden. Energieintensive Industrien wie etwa die Stahlindustrie sollen diese Zertifikate weiterhin kostenlos bekommen. Dafür müssen Kraftwerks- und Raffinieriebetreiber ab 2013 ihre CO2-Zertifikate ersteigern, die sie bisher großteils gratis bekommen haben.

Eine EU-Klimaschutzpolitik, die eine Verlagerung der Produktion in Länder ohne Auflagen verursachen würde, wäre nicht sinnvoll, sagte Barroso bei der Präsentation des Pakets im europäischen Parlament. Sollte kein internationales oder sektorales Klimaschutzabkommen erzielt werden, "werden wir uns andere Optionen anschauen, etwa dass Importeure Lizenzen erwerben müssen neben europäischen Wettbewerbern, so lange ein solches System kompatibel mit WTO-Erfordernissen ist", deutet Barroso in Richtung Klimaschutzzölle an.

Die Sektoren, die nicht dem Emissionshandel unterliegen, sollen ihren CO2-Ausstoß EU-weit im Vergleich zu 2005 um zehn Prozent senken. Das betrifft den Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und Dienstleistungen. Österreich muss auch hier überdurchschnittlich viel einsparen, nämlich 16 Prozent.

Wieviel jedes einzelne Land zum Erreichen der Ziele beiträgt, hängt von der jeweiligen Wirtschaftsleistung ab. Österreich, eines der reicheren Länder in der EU, trägt eine größere Last bei der Senkung der Treibhausgase als etwa seine östlichen Nachbarn.

Starkes Lobbying der Industrie

Lobbyisten der Industrie hatten zuletzt starken Druck auf die Kommission ausgeübt, damit diese ihre Vorgaben abschwächt. Unternehmen argumentierten, dass sie erst mittel- oder langfristig von besonders umweltfreundlichen Produkten profitieren würden, vorerst wären Arbeitsplätze gefährdet.

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Die Erwärmung der Oberfläche des Atlantik verursacht mehr Hurrikans: Diesen Zusammenhang haben britische Klimaforscher entdeckt, ohne zu sagen, ob dies vom Menschen verursacht ist.

Die Zahl der Hurrikans über dem Nordatlantik ist in den vergangenen 50 Jahren um 82 Prozent gestiegen. Dies sei zu 40 Prozent durch die wärmere Oberfläche des Atlantiks bedingt. Das schreiben Mark Saunders und Adam Lea vom University College London im Journal "Nature" (Bd. 451, S. 557). Über den Anteil des Treibhauseffekts an den stärkeren und häufigeren Stürme macht die Studie keine Aussage. Sowohl die vom Menschen verursachte Klimaerwärmung als auch turnusmäßige Strömungsveränderungen im Atlantik werden dafür verantwortlich gemacht.

0,5 Grad wärmer - 40 % mehr Stürme

Saunders und Lea bestimmten nun erstmals den konkreten Anteil, den die Wassertemperaturen an der stürmischen Entwicklung haben. Demnach war bereits ein Temperaturanstieg von 0,5 Grad Celsius zwischen August und September für einen 40-prozentigen Zuwachs der Hurrikan-Häufigkeit verantwortlich. Die Forscher werteten dazu monatliche Daten des US National Hurricane Centers zwischen 1950 und 2005 sowie des National Centers for Environmental Prediction aus. Sie betrachteten sowohl die Oberflächentemperaturen des Ozeans als auch die Spitzen-Windgeschwindigkeiten. Demnach machen Wasserwärme und atmosphärische Veränderungen insgesamt 75 bis 80 Prozent des seit 1965 zunächst langsamen und seit 1995 verstärkten Hurrikan-Anstiegs aus (82 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt 1950 bis 2005). Durch statistische Verfahren berechneten die Forscher dann erstmals den konkreten Anteil der Oberflächentemperaturen.

"Unsere Analyse zeigt nicht, inwieweit die Klimaerwärmung durch Treibhausgase an der Zunahme der Hurrikan-Aktivität mitwirkt, aber die Möglichkeit, durch Klimamodelle den beobachteten Zusammenhang zwischen Hurrikans und der Oberflächentemperatur wiederzugeben, wird dabei helfen, glaubwürdige Voraussagen über künftige Veränderungen bei der Hurrikan-Aktivität über dem Nordatlantik zu machen", schließt Saunders.

Zusatzquelle: APA

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Die EU vor neuem Klima und Atomstreit:

Zahlreiche Länder, darunter Österreich, rebellieren gegen Pläne der Kommission.

Die Klima- und Energiepolitik der EU wird erneut zur Chefsache. Da sich nach monatelanger Debatte unter den Regierungsvertretern statt Lösungen immer mehr Differenzen abzeichnen, muss sich nun der EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs Mitte März erneut mit der heiklen Materie befassen. Österreich spielt dabei gemeinsam mit den großen Ländern Frankreich und Deutschland eine Hauptrolle im Widerstand gegen zu ehrgeizige Pläne. Zwar haben sich die Regierungschefs der Union vergangenes Jahr auf ehrgeizige Klimaschutzziele geeinigt, doch seit dem die EU-Kommission im Jänner ihre Vorschläge für die Umsetzung und Lastenteilung vorgelegt hat, gärt es:

Erneuerbare Energie. Dass Österreich seinen Anteil von erneuerbarer Energie von bereits hohen 23 Prozent auf 45 Prozent anheben muss, sorgt in heimischen Regierungskreisen für Unmut. Denn andere Länder müssen sich weit weniger anstrengen. Ähnlichen Ärger formulierten unter anderem Dänemark und Schweden. Dazu kommt ein weiterer Streit um Atomkraft. Nicht nur, dass Frankreich gerne den Atomstrom als saubere Energie definiert hätte. Nun soll auch noch im Energie-Förderungsplan der EU (SET-Plan) Wind und Sonnenkraft der Atomkraft gleichgesetzt werden. Österreich hat hier Widerstand angemeldet. Weil Energieminister Martin Bartenstein am morgigen Donnerstag in Brüssel das SET-Paket mit neuen Fördermöglichkeiten für AKW ablehnen wird, dürfte dies ein zusätzliches Streitthema beim kommenden EU-Gipfel werden.

Hilfe für Industrie. Nach einem Hilfeschrei von Branchen wie der Stahl- oder Aluminiumindustrie, die dem globalen Wettbewerb ausgesetzt sind, versuchen zahlreiche EU-Regierungen beim Handel mit Emissionszertifikaten den Rückwärtsgang einzulegen. Statt einer von der EU-Kommission angepeilten Versteigerung von CO2-Zertifikaten, drängen zahlreiche Länder auf eine Fortsetzung der Gratisverteilung von solchen Verschmutzungsoptionen. Brüssel schlug zwar vor, die Entscheidung über den Emissionshandel bis 2011 aufzuschieben, wenn klar ist, ob ein neues weltweites Klimaschutzabkommen Realität wird. Doch mehrere EU-Regierungen, darunter die österreichische, verlangen schon jetzt „Planungssicherheit“. Sie wollen eine Garantie dafür, dass energieintensive Industrien nicht durch den verpflichtenden Kauf von CO2-Zertifikaten an globaler Wettbewerbsfähgigkeit einbüßen. Der deutsche Wirtschaftsstaatssekretär Bernd Pfaffenbach warnte zuletzt sogar vor einer „Deindustriealisierung“ Europas. Paris und Berlin wiesen daraufhin, dass die ehrgeizigen Klimaauflagen hunderttausende Arbeitsplätze kosten könnten.

Neue WTO-Regeln. Frankreich, aber auch Österreich fordern, dass sich die EU gemeinsam für neue globale Wettbewerbsregeln im Sinne des Klimaschutzes einsetzt. Exporteure aus Drittländern, die in die EU liefern, sollten zu einer Teilnahme am Emissionshandel verpflichtet werden. Das hieße, wer nach Europa exportiert, müsste entweder dieselben Klimaschutzauflagen erfüllen oder, wie es der französische Präsident Nicolas Sarkozy vorschlug, Strafzölle entrichten. In Brüssel wird ein solches System allerdings als völlig unrealistisch bezeichnet, da es WTO-Regeln widerspreche.

Ausnahmen für Autohersteller. Deutschland macht gegen Pläne der EU-Kommission mobil, die Erzeuger von Pkw mit höherem CO2-Ausstoß in die Pflicht zu nehmen. Solidaritätsbekundungen kamen diese Woche auch aus Österreich. „Wir sind nun einmal Partner von BMW, Daimler und Audi“, also jene Konzerne, die besonders schwere Limousinen bauen, argumentierte Bartenstein. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, den Ausstoß von Neuwagen durchschnittlich auf 120 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer zu beschränken. Dies könnten französische und italienische Autohersteller mit ihren eher kleineren Fahrzeugen leichter erfüllen als die deutsche Konkurrenz.

VORLÄUFIGES ENDE ( WIRD FORTGESETZT )

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